Internet für Leipzigs Osten

Die meisten Entscheidungen trifft das Reudnetz in einem mehr oder weniger unorgansierten Plenum. Seit je her, beziehungsweise seit dem wir angefangen haben mitzuschreiben, was wir beschließen, veröffentlichen wir die Protokolle, welche dabei entstehen. Aus Bequemlichkeit landete bisher alles in einem Ordner im Git.. Dort kann es öffentlich eingesehen werden und wird sogar manchmal gelesen.

Nun beschäftigt uns allerdings die Frage, ob wir diese Praxis beibehalten wollen. Denn es gilt: "the internet never forgets" – was einmal veröffentlicht ist, emazipiert sich von uns wird in caches und backups weiterleben, selbst wenn wir einmal entscheiden sollten die Quelle bei uns zu löschen oder zu verändern. Da wir auch Details zu neuen und alten Anschlüssen besprechen, müssen wir aufpassen, wie wir die Dinge aufschreiben, um nicht datenschutzrelevante Informationen zu veröffentlichen. Besonders dieses Risiko nährt die Frage nach den Sinnhaftigkeit dieser kompletten Offenheit.

Gleichzeitig ist uns klar, was für ein starkes Bekenntnis an Transparenz es darstellt, die Ergebnisse unserer Treffen öffenlich zu halten. Aus dem Unstand, das wir öffentliche Infrastruktur betreiben, lässt sich unter Umständen sogar ein Anspruch für diese Offenheit ableiten: Öffentliche Infrastruktur muss auch öffentlich verwaltet werden.

Aber auch die Frage nach dem Nutzen der Protokolle ist nicht abschließend beantwortet. Die Argumentation, das die Protokolle für Auszenstehende wenig informativ sind, da sie oft wenig ausführlich sind, trifft durchaus zu. Zu unserer Überraschung scheinen diese Protokolle aber doch gelegentlich von Menschen gelesen zu werden, die sich für das Reudnetz Interessieren. Besser könnten Blogposts wie dieser sein, die ausführlicher über Themen berichten, die uns gerade Beschäftigen. Sie zu schreiben ist aber aufwendig und deckt stets nur einen Teil unserer Arbeit ab.

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